Covid-19-Impfungen und ihre Nebenwirkungen

Die Atemwegserkrankung COVID-19 und das Virus SARS-CoV-2, das diese verursacht, sind aus den Diskussionen im privaten und öffentlichen Leben nicht mehr wegzudenken. In der gesellschaftlichen Debatte wird – wie auch im folgenden Artikel – meist allgemeiner vom Überbegriff „Corona“ gesprochen.

Seit Anfang 2020 erleben wir eine durch das neuartige Coronavirus hervorgerufene, weltweite Pandemie, deren Auswirkungen sich in alle Bereiche unseres Lebens hinein erstreckt. Um die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren oder zumindest einzudämmen, musste die Gesellschaft in Deutschland zahlreiche Einschränkungen auf sich nehmen – darunter der Verzicht auf kulturelle, sportliche und andere Veranstaltungen, an denen viele Menschen zusammen kommen; Schulbetrieb unter strengen Auflagen, ganz oder teilweise im Homeschooling, schließlich wochenlange Lockdown-Phasen.

Da es sich bei COVID-19 um eine Viruserkrankung handelt, ist diese nicht durch Antibiotika behandelbar. Eine Impfung ist zum aktuellen Zeitpunkt das wissenschaftlich-medizinische Mittel der Wahl zur Eindämmung der Pandemie.

Das Aufkommen des neuartigen Coronavirus machte die Neuentwicklung passender Impfstoffe notwendig. Impfstoffe unterscheiden sich hinsichtlich der Prinzipien, das Immunsystem des Geimpften anzusprechen und eine Immunität zu erzeugen. Im Blick auf die Coronaimpfung existieren drei unterschiedliche, derzeit relevante Verfahren. Diese sind Totimpfstoffe, Vektorimpfstoffe sowie mRNA-Impfstoffe. Allen Verfahren gemein ist ihr Ziel: Sie zeigen dem Körper, wie das Coronavirus aussieht, genauer, wie sein Spike-Protein beschaffen ist. Ein Coronavirus besteht aus einem Stück Erbinformation, das von einer Hülle umgeben ist, an deren Außenseite die sogenannten Spike-Proteine hinausragen. Letztere sind entscheidend für die gezielte Abwehrreaktion des Körpers. Durch die Impfung erhält der Körper die nötige Information zur Beschaffenheit des Spike-Proteins des Coronavirus, er ist folglich in der Lage eine Immunität gegen das Coronavirus auszubilden.

Im Falle von Totimpfstoffen, wie es bei dem zur Zulassung vorbereiteten Impfstoff von Valneva der Fall ist, wird der Körper mit einem inaktivierten Virus geimpft – dieser sieht zwar noch aus, wie ein echter Virus, er wurde jedoch weitestgehend zerstört, so dass er weder krank machen, noch sich vermehren kann. Dennoch erkennt der Körper anhand des ihm injizierten inaktivierten Virus dessen mögliche krankmachende Wirkung und löst eine Immunantwort aus, die zur Immunität führt.

Im Falle von Vektorimpfstoffen (AstraZeneca und Johnson & Johnson) wird dem Körper mit einem völlig harmlosen, nicht krankmachenden Virus (der sogenannte Vektor = Überbringer) geimpft. Dieses wiederum bringt den Bauplan des Spike-Proteins des Coronavirus mit. Dieser Bauplan ist in einer Sprache geschrieben, die der Körper gut versteht: der Sprache der Erbinformation. Anhand der durch das Vektorvirus zur Verfügung gestellten Erbinformation kann der Körper das Spike-Protein nachbauen (wohl gemerkt: nur einzelne Proteine, nicht den ganzen Virus). Durch die gebildeten Spike-Proteine wiederum wird das Immunsystem angeregt eine entsprechende Immunität auszubilden.

Im Falle von mRNA-Impfstoffen (BioNTech und Moderna) wird auf die Zuhilfenahme von Vektoren verzichtet. Es wird sozusagen eine Abkürzung genommen und der Bauplan des Spike-Proteins des Coronavirus wird in Form von mRNA dem Körper direkt geimpft. mRNA ist eine spezielle Form von Erbinformation, die vom Körper direkt expressiert wird, d.h. das in diesem Bauplan beschriebene Spike-Protein wird unverzüglich vom Körper nachgebaut und von den Zellen ausgeschüttet. Obwohl er es selbst bildet, erkennt der Körper das Protein als fremdartig – das Immunsystem wird angeregt und bildet eine entsprechende Immunität aus.   

Damit eine Impfung schützen kann, muss sie, wie bereits beschrieben, eine gezielte Immunantwort hervorrufen. Diese Immunantwort ist für den Geimpften mehr oder minder spürbar, daher haben Impfungen Nebenwirkungen. Unser Immunsystem muss auf die Impfung reagieren, die Information zum neuen Virus verarbeiten und neue Antikörper bilden. Der Körper wird dazu kurzfristig in Alarmbereitschaft versetzt, wie es auch bei einer tatsächlichen Erkrankung der Fall wäre. All das spüren wir, z.B. als Kopfschmerzen, grippeähnliche Symptome oder Müdigkeit. In seltenen bis sehr seltenen Fällen kommt es zu schweren Nebenwirkungen.

Um Angst zu vermeiden und Nebenwirkungen objektiv zu beurteilen, werden diese in Wissenschaft und Medizin der gewünschten Schutzwirkung einer Impfung gegenübergestellt. Je seltener das Auftreten und je geringgradiger die Nebenwirkungen einer Impfung und je zuverlässiger ihr Schutz vor einer Erkrankung, desto besser. In Bezug auf die Coronaimpfung gibt es hierzu sehr genaue Fakten:

Die verschiedenen Coronaimpfungen schützen, je nach Alter des Geimpften, zu über 92% vor schweren Krankheitsverläufen, die zu einer Einweisung auf eine Intensivstation führen. In der Altersgruppe der 18-bis-59-Jährigen schützt seine Impfung zu 98% vor dem Tod durch eine Coronaerkrankung. Dagegen kommt es nur in seltenen (0,01% – 0,1%) oder sehr seltenen (weniger als 0,01%) Fällen zu schweren Impfkomplikationen. In Deutschland wurden bis zum 30.6.2021 über 74 Mio. Impfungen vorgenommen. Dabei kam es höchstens bei einem von 10.000 Patienten zu schwerwiegenden Reaktionen. Demgegenüber ist das Risiko einer Coronainfektion deutlich höher: Von 10.000 Infizierten müssen 100 im Krankenhaus behandelt werden – etwa ein Viertel dieser Patienten verstirbt.

Zusammenfassend übersteigen der Nutzen und die Wirkung der Coronaimpfung die Risiken schwerer Nebenwirkungen deutlich. Bei der Entscheidung für oder gegen eine Impfung muss immer der einzelne Mensch im Vordergrund stehen. Es gibt Vorerkrankungen oder bekannte, allergische Reaktionen, die eine Impfung nicht zulassen. Für den Großteil der Gesellschaft jedoch, ist eine Impfung – nach allem, was wir derzeit wissen – kein Grund zur Angst und uneingeschränkt zu empfehlen.

Stand der Informationen: 26.11.2021

Quellen und weitere Informationen:

Umfassende Dokumentation zum Thema Corona, Robert-Koch-Institut

Zusammen gegen Corona, Bundesministerium für Gesundheit

Impfung und Nebenwirkung, BZgA

Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts

Medizinischer Steckbrief des Coronavirus

Chronik der Coronamaßnahmen, Bundesgesundheitsministerium

coronaimpfreaktionen.de